Elf Tipps für den sicheren Betrieb von Staplern im Lager

Aufgrund komplexer Geräte, enger Räume und konstanter Bewegungen sind die Risiken beim Flurförderbetrieb in Lagern real und allgegenwärtig. Durch die Kombination des richtigen Staplertrainings mit Lösungen für das Fuhrparkmanagement und Fahrerassistenzsystemen können Lager die Sicherheitsstandards unterstützen und gleichzeitig die betriebliche Effizienz verbessern.

Hier sind elf konkrete Tipps für den sicheren Betrieb von Staplern, die auf realen Herausforderungen beruhen und innovative Ansätze berücksichtigen, die Ihnen helfen können, Ihre Belegschaft und Ihr Lager zu schützen.

1. Stapler dürfen nur durch entsprechend geschulte Fahrer verwendet werden

Ein umfassendes Trainingsprogramm einschließlich der Tools, um das Training an den jeweiligen Standort und die dort eingesetzten Stapler anzupassen, kann Unternehmen dabei unterstützen, Schulungen entsprechend den lokalen Vorschriften (die variieren können) durchzuführen.

Telemetrie für Stapler kann ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Lösungen wie Yale Vision umfassen die Zugangskontrolle für Fahrer, wobei sich der Zugang zu den Staplern durch Schlüsselkarten auf Fahrer mit der entsprechenden Zertifizierung und Schulung beschränken lässt. Außerdem lassen sich die Leistung und das Datum, ab dem ein erneutes Training erforderlich ist, für jeden Fahrer nachverfolgen.

2. Vor der Inbetriebnahme des Staplers Kontrollen durchführen

Vor der Verwendung eines Staplers muss der Fahrer den Stapler auf Anzeichen untersuchen, die den Betrieb unsicher machen könnten. Prüfungen zum Schichtbeginn (oder auch Inspektionen vor der Verwendung) können ebenfalls durch die örtlichen Sicherheitsbestimmungen vorgeschrieben werden.

Digitale Sicherheitschecklisten sind eine Staplertechnologie, mit der der Stapler deaktiviert werden kann, bis der Fahrer die standardmäßige Checkliste zum Schichtbeginn oder andere spezifische branchenbezogene Checklisten ausgefüllt hat. Diese Funktion ist mit der Telematiklösung Yale Vision erhältlich.

3. Sitzgurte und Sitze ordnungsgemäß verwenden

Solide Trainings- und Zertifizierungsprogramme informieren die Fahrer über Vorschriften, wie das Anlegen des Sitzgurts vor dem Betrieb des Staplers (sofern zutreffend), und klären darüber auf, dass das Mitfahren auf dem Stapler, außer in den ausgewiesenen Sitzbereichen, gefährlich ist.

Beim Ausfüllen digitaler Sicherheitschecklisten müssen Fahrer, wie bereits erwähnt, vor der Inbetriebnahme gegebenenfalls die ordnungsgemäße Funktion des Sitzgurts überprüfen. Eine Aufprallkamera, wie die Yale Vision-Aufprallkamera, kann auch mit Telemetriesystemen synchronisiert werden, sodass bei einem kritischen Aufprall automatisch Videoaufnahmen mit Panoramablick von vorne und hinten gespeichert werden, die die Momente vor und nach einem kritischen Aufprall zeigen. So können Unternehmen die eigentliche Ursache des Vorfalls ermitteln und vorbeugende Maßnahmen ergreifen.

4. Die Nennlast nicht überschreiten – dafür sorgen, dass die Last stabil und im Gleichgewicht ist

Durch Trainings lernen Fahrer, wie wichtig es ist, die Nennlast des Staplers niemals zu überschreiten, und welche Folgen das Aufnehmen einer zu schweren, instabilen oder unsymmetrischen Last haben kann. Außerdem können Fahrerassistenzsysteme bei bestimmten Anwendungen zusätzliche Unterstützung bieten. So schränkt die Überlastsperre des Yale Reliant-Fahrerassistenzsystems die Hubfunktion ein, wenn ein Fahrer versucht, eine Last anzuheben, die die Nenntragfähigkeit des Staplers überschreitet. Ebenso kann eine Funktion des erweiterten dynamischen Stabilitätssystems, wie die adaptive Gabelzinken- und Lastregelung, Hub- und Senkgeschwindigkeit, Hubgerüsthöhe, Neigebereich, Neigegeschwindigkeit und Ausfahrgeschwindigkeit automatisch anpassen, um das Risiko einer Beeinträchtigung der Staplerstabilität durch das Handling der Last zu minimieren.

5. Sichere Abstände einhalten

Während des Trainings muss herausgestellt werden, dass der richtige Abstand jederzeit einzuhalten ist. In einigen Fällen können auch Fahrerassistenzlösungen wie Yale Reliant implementiert werden.

Funktionen zur Standorterkennung in Echtzeit wie die Begrenzung der Gabelzinkenhöhe können den Fahrer proaktiv auf eine niedrige lichte Höhe hinweisen, indem die Fahrgeschwindigkeit des Staplers und die Hubgeschwindigkeit des Hubgerüsts begrenzt werden, bis der Fahrer die Gabelzinken unter den angegebenen Grenzwert abgesenkt hat oder der Stapler den Bereich mit Höhenbeschränkung verlässt.

Einige Systeme erkennen auch Hindernisse und verbessern die Aufmerksamkeit des Fahrers, indem die Geschwindigkeit des Staplers automatisch und spürbar reduziert wird. Je nach ausgewählter Erkennungstechnologie können Hindernisse auf der Fahrstrecke oder Fußgänger mit Chip und Flurförderzeuge in unmittelbarer Nähe oder beides erfasst werden.

Wenn es um das Einhalten des Abstands im Lager geht, kann die Abbremsung am Arbeitsgangende die Fahrgeschwindigkeit des Staplers basierend auf den vom Unternehmen festgelegten Regeln proaktiv reduzieren und die Fahrer an ihr Training und die ordnungsgemäßen Betriebsabläufe erinnern. Die Hinderniserkennung kann die Fahrgeschwindigkeit verringern, wenn ein anderer Stapler auf dem Fahrweg erkannt wird. Die Näherungserkennung kann dies tun, wenn sich ein Stapler mit Ultra-Breitband-Technologie in der Nähe befindet.

Mithilfe von Standortdaten aus Telemetriesystemen lassen sich zudem effiziente Routen identifizieren und Bereiche, in denen es häufig zu Aufprallen kommt. Somit können Unternehmen Maßnahmen ergreifen, um in Problembereichen die Ausstattung der Anlage zu optimieren und Verkehrsmuster zu ändern.

6. Sicheres Aufnehmen, Absetzen und Stapeln

Das Befolgen sicherer Vorgehensweisen zum Aufnehmen, Absetzen und Stapeln von Lasten bildet die Grundlage des Fahrertrainings. Assistenztechnologien sollen diese Fähigkeiten und Kenntnisse nicht ersetzen. Sie können jedoch zusätzliche Unterstützung bieten und weniger erfahrenen Fahrern mehr Sicherheit geben.

Fahrerassistenzsysteme können auch eine Soft-Stopp-Funktion beim Heben/Senken umfassen, die die Beschleunigung und Verlangsamung der Hub- und Senkfunktion steuern kann, um zu verhindern, dass Lasten zu schnell abgesenkt werden und zerbrechliche Produkte auf den Boden „knallen“.

Die Hub- und Senksteuerung des Hubgerüsts kann die Hubgerüstgeschwindigkeit steuern, um zu verhindern, dass Lasten zu schnell angehoben oder abgesenkt werden und das Hubgerüst möglicherweise schwankt. Die Steuerung von Neigegeschwindigkeit/-bereich kann die Neigegeschwindigkeit und den Neigebereich des Hubgerüsts begrenzen, wenn eine Last ungünstig platziert ist, und die Soft-Stopp-Funktion für die Neigung kann dafür sorgen, dass abrupte Stopps vermieden werden, die die Stabilität der Last und des Staplers beeinträchtigen könnten.

7. Sicherheitsabstände einhalten

Während des Trainings werden den Fahrern in der Regel die Gefahren des Umkippens und Herunterfallens von Laderampen vermittelt und sie lernen, wie wichtig es ist, einen Sicherheitsabstand einzuhalten. Zur bewährten Vorgehensweise gehört es, sich vom Rand von Plattformen, Rampen und Laderampen fernzuhalten und niemals rückwärts mit dem Stapler bis zum Rand der Laderampe zu fahren.

Fahrerassistenzsysteme wie Yale Reliant unterstützen diese Best Practices. Mit Funktionen zur Standorterkennung in Echtzeit wie Geschwindigkeitsregelzonen wird die Fahrgeschwindigkeit des Staplers proaktiv reduziert, wenn Fahrer in bestimmte Bereiche einfahren, um ein korrektes Verhalten zu fördern. In Ausschlusszonen wird die Fahrgeschwindigkeit proaktiv auf eine sehr niedrige Geschwindigkeit verringert, um Fahrer davon abzuhalten, sich in bestimmten Bereichen in der Anlage zu bewegen.

8. Geschwindigkeitsbegrenzung beachten und Fußgänger vermeiden

Die Regeln bezüglich Fußgängerverkehr können je nach Anlage sehr unterschiedlich sein. Die Trainingsprogramme für Staplerfahrer sollten unbedingt die Interaktion von Fußgängern mit Staplern sowie standortspezifische Regeln wie Vorfahrtsregelungen und Geschwindigkeitsbegrenzungen umfassen. Das Hupen an Kreuzungen und in unübersichtlichen Bereichen ist ein grundlegendes Element des Staplerbetriebs, das im Training behandelt wird und dazu beitragen kann, die Aufmerksamkeit von Fußgängern und Staplerfahrern zu verbessern.

Einige Lager setzen jedoch auf Hinderniserkennungssysteme, die die Fahrgeschwindigkeit verringern, wenn ein Fußgänger auf dem Fahrweg erkannt wird. Mit Yale Reliant kann durch die Näherungserkennung auch dann eine Geschwindigkeitsreduzierung erfolgen, wenn sich ein Fußgänger mit Ultra-Breitband-Ausweis in der Nähe befindet, selbst wenn der Fahrer ihn nicht sieht, z. B. Personen in einem Gang.

9. In verkehrsreichen Bereichen oder auf rutschigem Untergrund langsamer fahren

Ein korrektes Training sollte auch darauf eingehen, wann Fahrer die Geschwindigkeit verringern müssen, um sie an die Umgebungsbedingungen anzupassen, beispielsweise bei Staus oder auf rutschigen Oberflächen. Auch in diesem Fall können Geschwindigkeitsregelzonen hilfreich sein. Diese Technologie kann die Fahrgeschwindigkeit in Bereichen, die von der Standortleitung als Zonen identifiziert wurden, in denen eine spezielle Geschwindigkeitsregelung erforderlich ist, proaktiv begrenzen. Das können beispielsweise stark frequentierte Bereiche oder Fußgängerwege sein.

10. Wartungs- und Reparaturempfehlungen befolgen

Bei der Wartung und Reparatur von Staplern gemäß Herstellerempfehlungen geht es nicht nur um die Einhaltung der Vorschriften. Änderungen oder Ergänzungen am Gabelstapler können die Tragfähigkeit und den sicheren Betrieb beeinträchtigen. Tools für das Fuhrparkmanagement wie Yale Vision-Telemetrie können geplante regelmäßige Wartungen unterstützen. Der Zugang zu zertifizierten Technikern am selben Tag oder sogar außerhalb der üblichen Geschäftszeiten kann ebenfalls dazu beitragen, dass Wartungs- und Reparaturarbeiten schnell und gemäß den Herstellerstandards durchgeführt werden. Das Netzwerk unabhängiger Yale Händler kann Lager dabei unterstützen und so für mehr Sicherheit im Betrieb und längere Betriebszeiten sorgen.

11. Stapler, die unsicher sind, nicht verwenden

Prüfungen oder Inspektionen vor der Verwendung von Staplern werden in der Regel in der Grundlagenschulung behandelt. Die Durchführung dieser Prüfungen ist jedoch nur ein Teilaspekt. Unabhängig davon, ob sie eine Checkliste auf Papier oder eine digitale Checkliste in einem Tool wie Yale Vision verwenden – Fahrer müssen das Gefühl haben, dass sie Stapler außer Betrieb nehmen können, wenn sie die erforderliche Inspektion nicht bestehen.

Manchmal tritt ein Problem erst später auf, wenn ein Stapler bereits im Einsatz ist. Die Überwachung von Motor, Getriebe, Hydraulik und Elektrik kann automatisierte Serviceanfragen auslösen. Telemetriesysteme umfassen gegebenenfalls auch eine Aufprallsperre, die verhindert, dass Stapler nach einem kritischen Aufprall vorzeitig wieder in Betrieb genommen werden.

Machen Sie den nächsten Schritt in Richtung Staplersicherheit im Lager

Sprechen Sie mit einem unabhängigen Yale Händler vor Ort, um mehr über Lösungen und Technologien zu erfahren, mit denen Sie die Sicherheit in Ihrem Lager und in Ihrem Staplerbetrieb verbessern können.

*Basierend auf internen Messungen zwischen den beiden Hubgerüstprofilen im Vergleich zu Linde E3.0, TCM/CAT/Mitsubishi FHB25 und Toyota 9FMB25T. Die Messungen erfolgten im März 2023.